Problemloser Wechsel zwischen Tor und Verteidigung

Interview mit Norina Hettling

Mal sieht man sie mit der 8 auf dem Rücken in der Abwehr aufräumen und ein anderes Mal steht sie mit Handschuhen zwischen den Pfosten - immer mannschaftsdienlich. Der Kasten soll so oder so sauber bleiben. Grundsätzlich scheint sich die stets gutgelaunte 26-Jährige in der Defensive wohler zu fühlen. Sie kann aber auch lauter - zumindest in der Kabine. Warum sie ausgerechnet da lauter ist, wie sie mit diesem Wechsel zwischen Verteidigung und Tor zurechtkommt und vieles mehr, berichtet uns Norina im heutigen Interview.

Moin Norina, du bist im Sommer 2018 von der SVG GW Bad Gandersheim nach Denkershausen gekommen. Wie kam es zu dem Wechsel? Und warum ausgerechnet zur SG Eintracht? Das ist ja bei deiner Lauenberger Herkunft nicht selbstverständlich. 

Mit dem Fußballspielen angefangen habe ich vor vielen Jahren mal in der Jugend bei der JSG Solling und hatte im Damenbereich meine Stationen bei der SG Lauenberg/Dassensen, der eigenständigen Damenmannschaft vom TSV Lauenberg und dann bis 2018 in Bad Gandersheim. Leider mussten alle Mannschaften jeweils aufgrund von Spielermangel abgemeldet werden. 2018 bin ich dann, unter anderem aufgrund meiner beginnenden Weiterbildung, nach Northeim gezogen und habe auch darüber nachgedacht mit dem Fußballspielen erst einmal komplett aufzuhören. Päm, mit der ich schon seit der Zeit in Lauenberg zusammenspiele, hat dann aber nochmal Denkershausen ins Spiel gebracht und nach einem Probetraining stand der Wechsel dann eigentlich auch direkt fest. Bereut habe ich es auf jeden Fall nicht und mich von Beginn an in der Mannschaft und im Verein sehr wohl gefühlt.😊

Du bist enorm flexibel einsetzbar und damit sehr wertvoll für das Team, da du sowohl auf dem Feld, vorwiegend in der Verteidigung, als auch im Tor als sicherer Rückhalt, eingesetzt werden kannst. War das bei deinen vorherigen Stationen auch schon so? Oder wurdest du da nur im Tor bzw. auf dem Feld eingesetzt?

Tatsächlich war das auch in den letzten Mannschaften immer schon ein Wechsel zwischen Verteidigung und Tor. In der Jugend eher im Tor und später im Damenbereich dann eher auf dem Feld, da es dort bereits feste Torhüterinnen gab – eingesprungen bin ich im Tor aber auch immer wieder mal. Nur mit der Offensive konnte ich mich nie anfreunden.😄

Du bist 2013 bei der Endrunde der Hallenkreismeisterschaften sogar schon mal zur besten Torhüterin des Turniers ausgezeichnet wurden (im Trikot der SG Lauenberg/Dassensen). Aber wo fühlst du dich denn persönlich wohler? Im Tor oder auf dem Feld?

Da hast du aber tief im Archiv gekramt.😄 Wobei mir das Turnier auch immer noch gut in Erinnerung ist – ich habe Nena Corde damals im Tor vertreten und wir haben im Finale Eintracht Northeim geschlagen. Wo ich mich wohler fühle, kann ich tatsächlich nicht so ganz genau beantworten - das wechselt auch immer mal wieder. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde die Tendenz aber eher in Richtung Verteidigung gehen. Letztlich spiele ich aber da, wo es für die Mannschaft gerade wichtig ist und wo ich gebraucht werde – da bin ich dann nicht wählerisch.😊

Das ist eine tolle Einstellung.💪 Die kommende Spielzeit steht vor der Tür. Welche Ziele setzt du dir persönlich (z.B. dein erstes Tor im blauen Trikot) aber auch für das Team?

Sollte ich tatsächlich mal mein erstes Pflichtspiel-Tor schießen, gebe ich eine Kiste.😄 Ich hoffe, dass wir diese Saison endlich wieder normal und durchgängig trainieren und spielen können und eine gute Mannschaftsleistung zeigen. Ein Platz im oberen Drittel der Tabelle wäre super und der Einzug ins Pokalfinale - dieses Mal dann aber abgeschlossen mit einem Sieg - wäre auch mein persönliches Ziel.😊

Du hast einen Vollzeitjob, hast die letzten drei Jahre zudem abends unter der Woche deinen Betriebswirt gemacht und dann noch Fußball. Wie bekommt man das alles unter einen Hut? Oder ist der Sport gerade deshalb die willkommene Abwechslung für dich gewesen?

Das Ganze war schon ziemlich anstrengend, da es bis auf das Wochenende nie so richtig Feierabend gab. Zum Training konnte ich durch die Weiterbildung auch leider nur einmal pro Woche, was ich selbst an meinem Fitnesszustand gemerkt habe - wieder kontinuierlich zu trainieren und fitter zu werden ist auch eins meiner Ziele für die kommende Saison. Aber der Sport war an der Stelle in den letzten Jahren auf jeden Fall der Ausgleich, den ich gebraucht habe – auch wenn es zu kurz gekommen ist. Und so ganz ohne Fußball hätte mir in den letzten Jahren auf jeden Fall etwas gefehlt.😊

Kommen wir zur Followerfrage: Wie schaffst du es, den langen PUR-Hitmix auswendig zu können?

Das ist eine sehr gute Frage – meine Herkunft aus der Karnevalshochburg Lauenberg hat sicherlich dazu beigetragen, mit den Liedern bin ich quasi groß geworden.😉 Langsam wird es aber Zeit, dass die Spiele wieder losgehen und wir in der Kabine Musik hören – ich bin bestimmt aus der Übung gekommen... 

Na das sehen wir dann!😅 Das war's auch schon, Norina. Vielen Dank für das interessante Interview! Das Interview der Woche legt jetzt erstmal eine Pause ein! Nochmals vielen Dank an alle, die im Laufe der Zeit mitgemacht haben! Es war immer wieder schön, die Leute besser oder von einer anderen Seite kennenzulernen.👋