Unsere Bezirksligamannschaft war am Sonntagnachmittag beim SCW Göttingen zu Gast und hat eine bittere 5:1-Niederlage einstecken müssen. Dabei war die Leistung unserer Eintracht über lange Zeit mehr als ordentlich und agierte unserer Meinung nach lange Zeit auf Augenhöhe. Der Trainer der Gastgeber sah das komplett und erklärte gegenüber der HNA, dass die SG Eintracht "[...] keine Chance gehabt [...]" habe.
In der Anfangsphase taten sich beide Mannschaften schwer - mit dem Geläuf und mit der Größe des Platzes. So waren viele Anspiele ins letzte Drittel oftmals zu lang, zudem tappte der Gastgeber in der Anfangsphase mehrfach in die Abseitsfalle. Die ersten gefährlichen Aktionen gehörten dann auch unseren Blau-Weißen: So scheiterten jedoch Marcel Kehr (10.), Dennis Ippensen (11.) und Philipp Bode (19.) aus ausichtsreichen Positionen. Der SCW hatte zwar leichte Feldvorteile, tat sich aber lange schwer, wirkliche Torchancen zu erspielen. Der erste wirklich schön vorgetragene Spielzug hatte es dann aber in sich und führte zum Torerfolg (28.), als sich die Weender über links mit 2-3 schnellen Pässen bis zur Grundlinie durchkombinierten und Grothoff in der Mitte aus rund 12 m den ball ins lange Eck drückte. Mit diesem Gegentor erzielte der SCW einen wahren Wirkungstreffer. Agierten die Göttinger bis zum Ende der Halbzeit nun deutlich dominanter. Zudem musste die SG Eintracht den Ausfall von Arne Nickel verkraften, der sich nach rund 38 Minuten verletzte, noch kurz auf die Zähne biss aber dann wenige Minuten später durch durch Marcel Husemann erstzt werden musste. Mangels weiterem zentralen Mittelfeldspieler war Coach Braun damit zur Systemumstellung gezwungen: Fortan agierte das Team in einem 4-4-2-System.
Nach Wiederanpfiff agierte die SGE-Elf deutlich aktiver als in den letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit. Und so war es Marcel Husemann, der nach Pass von Marcel Kehr frei vor dem Torhüter auftachte, dann aber die dicke Chance überhastet vergab. Nur eine Minute später dann der nächste verletzungsbedingte Wechsel, als es für Lukas Bierwirth nicht weiterging und auf dem Platz fleißig rotiert werden musste. Der eingewechselte Niklas Wassmann agierte fortan für Marcel Husemann auf der rechten Seite, der wiederum eine Position nach hinten rückte. Der dort zuvor agierende Jamal El-Batal wechselte die Außenverteidigerposition und agierte die restliche Spielzeit auf der linken Bahn für den ausgewechselten Bierwirth.. Dennoch blieb die SGE am Drücker: nach einem super Chipball von Rafael Sieghan war erneut Husemann frei durch, wurde aber von Weendes Conteh als letzter Mann bei der Annahme klar gefoult. Da es keine Doppelbestrafung geben sollte kam Conteh jedoch mit einer gelben Karte davon. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Rafael Sieghan sicher (57.) zum verdienten Ausgleich. In den nächsten Minuten drückte die SGE-Elf dann weiter aufs Gaspedal und kam in aussichtsreiche Situationen, so u.a. Husemann (59.) und Bode (60.). Im Kasten klingelte es dann aber auf der Gegenseite. Als Husemann klären wollte, aber den Ball vorbei am herausstürmenden Torben Nickel und dafür in die Füße von Weendes Yeboah grätschte, der aus 2 m nur noch einschieben brauchte. Drei Minuten später konnten die Göttinger nach Foul im Strafraum sogar per Elfmeter sogar auf 3:1 erhöhen (69.). Die drei Minuten waren letztlich der Knackpunkt der Partie, als man eigentlich gut in der Partie war und dies innerhalb weniger Augenblicke herschenkte. Dennoch gaben sich die Blau-Weißen nicht auf, so scheiterte der eingewechselte Noah Ellies frei durch am Keeper (78.) oder als sowohl Ellies als auch Kehr im Strafraum zu lange Zögern uns eine aussichtsreiche Situation liegen lassen (80.). Durchaus effektiver agierten die Gastgeber die bei wenig Gegenwehr in den letzten Minuten der Partie sogar noch auf 4:1 (84.) und 5:1 (90.) erhöhten.
Letztlich eine verdiente Niederlage, die nicht nur mindestens zwei Tore zu hoch ausfiel, sondern bei eigener besserer Chancenverwertung hätte anders verlaufen können. So sah es auch Coach Marcel Braun nach dem Spiel: »Wir haben defensiv sehr gut gestanden und über eine Stunde nicht viel zugelassen. Dass wir sechs hundertprozentige Torchancen nicht genutzt haben, war letztlich entscheidend. Weende hat unsere kleinen Fehler einfach konsequent bestraft. Daran müssen wir arbeiten.«
Schon vor Beginn der Partie waren einige SGE-Anhänger aber auch das Schiedsrichtergespann verwundert, dass bei bestem Wetter der Kunstrasenplatz als Spielort gewählt worden war. Der Rasenplatz nebenan war im allerbesten Zustand. Dies soll auch gar nicht als Ausrede oder Ursache der Niederlage erhalten. Den Kunstrasenplatz als Spielort zu wählen ist auch völlig legitim und regelkonform. Dennoch ist man als Zuschauer und vielleicht auch als Mannschaft verwundert, wenn man auf Nachfrage mehrere völlig unterschiedlichste Gründe dafür hört. Bei 20° C und Sonnenschein hätte uns ein Austragen auf natürlichem Grün mehr Spaß gemacht.
Auf heimischen Grün wiederum findet die nächste Partie unserer Bezirksliagtruppe statt und zwar am nächsten Sonntag um 15 Uhr. Zu Gast ist dann der TSV Groß Schneen.
SCW Göttingen
SG Denkershausen/Lagersh.
Bezirksliga 4 Abstiegsrunde · 15. Spieltag