»Danke, du geiler Verein!!!«

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Ü40-Herren Ü32-Herren 07.04.2021

Interview der Woche mit Ralf Schäfer

Ralf Reisser, der eigentlich Ralf Schäfer heißt, ist heute zu Gast im Interview der Woche. Der 52-jährige ist nicht nur seit 1976 bereits Mitglied in unserem Sportverein, sondern trug aktiv in verschiedenen Mannschaften dazu bei, dass unsere Fußballabteilung zahlreiche Titel in dieser Zeit sammeln konnte. Der in Lagershausen lebende, leitende Angestellte bei der Telekom ist darüberhinaus ebenfalls in der Männerturnabteilung aktiv, die im Sommer regelmäßige Mountainbiketouren unternimmt. Im Interview klärt Reisser auf, woher sein Spitzname kommt, wieso er soviele Lauf-Kilometer »abreißt«, wie seine Meinung zum Saisonabbruch ist und welche Erinnerungen er mit unserer SG Eintracht verbindet.

Moin Ralf. Herzlich Willkommen beim Interview der Woche. SG Denkershausen/Lagershausen - der Verein der Spitznamen. Viele haben immer gedacht, dass Reisser dein Nach- und nicht dein Spitzname ist. Nun klären wir auf. Woher kommt eigentlich dein Spitzname?

Herzlichen Dank für die Einladung zum Interview, das erfüllt mich mit Stolz. Ja das stimmt, einige Nachwuchs Kickerinnen und Kicker waren lange in dem Irrglauben unterwegs, Ralf Reisser wäre mein richtiger Name. Meinen Spitznamen habe ich tatsächlich einer Denkershäuser Vereinslegende zu verdanken. Den Ort des Geschehens habe ich noch genau vor Augen, wir trafen uns in der damaligen Vereinskneipe mit ein paar Jungs aus der Mannschaft (B- oder A-Jugend) um bei Auwi ein bis zwei Bier zu trinken, um anschließend auf den Saal zu gehen und dort, ich glaube es war sogar die Blauweiße Ballnacht der SG, zu feiern. Kein geringerer als unser damaliger Top-Stürmer Dieter „Paule“ Schwarz drehte sich zu uns um und sagte diesen einen entscheidenden Satz zu mir, aus dem mein Spitzname entstanden ist. (von der Redaktion zensiert ;) ) Und ja, im weitesten Sinne hatte es etwas mit Fußball zu tun 😉
Vielleicht nochmal ein kleiner Hinweis zu den Entstehungsgeschichten so mancher Spitznamen in Denkershausen/Lagershausen. Jeder Grundschüler hat von unserem damaligen Schulbusfahrer „Otto“ einen Spitznamen erhalten, manche tragen ihn noch heute. Ich danke Paule, dass ich Reisser heißen darf und nicht mehr Fuzzi 😊

Mit 52 Jahren gehörst du zu den fittesten Personen im Verein. Erst neulich bist du den Heide-Leine-Radweg mit über 30 Kilometern gelaufen. Wie und wann kam die Liebe zum Laufen? Woher schöpfst du die Motivation?

Gelaufen bin ich früher schon gerne, allerdings lieber schnell und nur das Nötigste. Da sind wir z.B. mit dem Auto nach Mandelbeck gefahren, um dort Laufen zu gehen, so ein Quatsch. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf für einen guten Zweck, dem Oxfam Trailwalk. Ein Team, vier Personen, 100 Kilometer (jeder), in maximal 30 Stunden. Den Walk habe ich übrigens gemeinsam mit Sportskamerad Stefan Schnepel im Jahr 2013 absolviert. Während der intensiven Vorbereitung habe ich schnell gemerkt, dass mir auch die langen Distanzen liegen. Von da war der Schritt zum Marathon dann nicht mehr weit, nach einer 12-wöchigen Vorbereitung bin ich 2014 das erste Mal an den Start gegangen. Und was soll ich sagen, wer einmal dieses unbeschreibliche Gefühl erlebt hat, nach 42,195 km über die Ziellinie zu laufen, der will das immer wieder haben, dieses Glücksgefühl ist einer meiner Hauptmotivatoren. Meine Zweite und vielleicht ungewöhnliche Quelle ist das Essen, gutes Essen, gesundes Essen und viel Essen. Für mich stellt sich quasi nie die Frage: Esse ich oder esse ich nicht? Ich esse einfach und verbrenne es dann wieder.😉 Und nun das Wichtigste: Um mich das ganze Jahr über, egal bei welchem Wind und Wetter, bei minus 10 oder plus 30 Grad immer wieder aufzuraffen, sind die kleinen und großen Ziele und Challenges, die ich mit meiner Laufgruppe oder auch mit Kollegen teilen kann. Laufgruppen sind der virtuelle Ort an dem wir uns gegenseitig austauschen, anstacheln, motivieren und auch mal über kleine Wehwehchen hinwegtrösten. Ohne meine Mitstreiter Bernd G., Micha und Höcker, aber auch mit Putzer im „Fernduell“ wäre es langweilig. Noch kurz ein Wort zum Leine-Heide Radweg, das ist mal wieder eine unserer Schnapsideen, den Radweg von Leinefelde nach Hamburg in möglichst wenig Etappen zu laufen.
Laufziele 2021, sofern möglich: Nachdem der HAJ-Marathon bereits abgesagt wurde, bin ich noch für den Berlin-Marathon und die Tour de Tirol gemeldet. Schauen wir mal…

In der vergangenen Woche wurde die zweite Saison in Folge abgebrochen. Sowie in der Ü32 als auch in der Ü40 standet ihr gut in der Tabelle da. Wie ist deine Meinung zum Saisonabbruch?

Die Entscheidung begrüße ich sehr, das ist die einzig wahre und richtige Entscheidung, die der NFV da getroffen hat. So gibt es kein Rumgeeiere und alle haben Planungssicherheit. Mit der Ü40 haben wir ja erst zwei Partien ausgetragen, das ist ok. Mit der Ü32 ist das schön ärgerlicher, Platz 1 und keines der sechs Spiele verloren. Aber wer will denn am Ende schon wieder nur „Sofa-Meister“ werden, wenn die Saison dann doch abgebrochen wird? Wir wollen den sportlichen Erfolg und den dann auch gebührend feiern. Aktuell fühlt es sich noch wie eine verlängerte Winterpause an, aber die persönlichen Kontakte und das ein oder andere Siegerbier nach dem Spiel fehlen mir schon sehr. An dieser Stelle ein großes Lob von mir an den Vorstand und alle Ehrenamtlichen, die das Vereinsleben der SG im Hintergrund auf Sparflamme am Laufen halten. Ihr habt es in dieser Situation nicht leicht und sicher einige schwierige Entscheidungen zu treffen. Aber seid versichert Eure Arbeit wird sich lohnen und auszahlen. Wenn das hier alles vorbei ist, dann gehen wir wieder gemeinsam auf Titeljagd.

Unser Verein wird am 29. Juli 100 Jahre alt. Du bist mittlerweile seit 45 Jahren Mitglied bei der SG Eintracht. Welche Bedeutung hat der Sportverein für Dich persönlich?

45 Jahre? Das ist ja fast schon die Hälfte 😉 Der Verein bedeutet mir sehr viel und ist eine Konstante, die sich mit vielen positiven Erinnerungen durch mein Leben zieht. Und irgendwie ist der Verein auch ein Stück Familie. Für mich gab es, wenn auch sportlich begründet, nie eine Alternative zu diesem geilen Club. Nur die SG!!! 💪 Für mich ist unsere SG Eintracht ein Paradebeispiel dafür, wie Dorf- und Vereinsleben funktioniert und was Zusammenhalt bedeutet. Tradition verpflichtet und verbindet. Ich bin auch immer wieder beeindruckt von der Vielfalt der Angebote und dem Engagement der Betreuer*Innen und Trainer*Innen, vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit. Ich persönlich bin ja nebenher auch ein großer Fan des Männerturnens und des Mountainbikens😉

Da du solange bereits Mitglied bist - was sind deine Highlights in diesen Jahren gewesen?

Das mache ich zunächst mal an persönlichen Erfolgen fest und kann sagen, dass ich aufgrund meiner tollen Mannschaftskameraden und Trainer viel öfter Meister und Pokalsieger geworden bin, als ich irgendwann mal abgestiegen bin 😊 Meinen ersten sportlichen Erfolg konnte ich als Staffelmeister in der D-Jugend verzeichnen, das war im Jahr 1980. Zweifellos gehört die Erfolgssaison 2007/08 dazu, in der wir Titel u

m Titel geholt haben und wochenlang nicht aus dem Feiern herauskamen. Selbstverständlich zählen auch die zwei Meisterschaften in Folge und der Pokalsieg mit der Ü32 in den Jahren 2018 und 2019 sowie die Tabellenführungen in den beiden zuletzt abgebrochenen Corona-Saisons als jüngste Erfolge dazu. Als kleiner Spickzettel bin ich schnell mal an meinen Schrank gegangen und habe das Fach mit den Meister-Shirts geöffnet 😉 Nur mal, um ein paar Beispiele zu nennen: In der Saison 2002/03 standen die 10 Gebote des Aufsteigers auf unseren Shirts. Damals lautete schon das 1. Gebot DIE BESTEN FANS! Das ist einfach so. Auf einem Shirt der Saison 1996/97 stand unter einem zensierten Spruch „Die Koma-Kolonne“. Ja damals… da war zwar nicht alles besser, aber eines gewiss und das waren die Mannschaftsfahrten. Jede einzelne für sich war ein absolutes Highlight, da möchte ich keine besonders hervorheben. Eigentlich könnte ich jetzt eine Extra Rubrik aufmachen und in Erinnerungen schwelgen… Weitere Highlights waren oder sind es zum Teil heute noch, Sportwochen, Weihnachtsfeiern, die Blauweiße Ballnacht, die Verbindung mit Traktor Leimbach, die 75 Jahr-Feier mit Reisser als Dorfkönig uvm.

Erwähnen möchte ich gerne noch die sportlichen Erfolge, die ich als Fan mit unserem Vereinswappen auf der Brust an der Seitenlinie miterleben durfte. Das kann und darf in den nächsten Jahren gerne noch mehr werden, aber mindestens einmal will ich selbst noch den Meisterpokal entgegen nehmen 💪💪💪

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